Stromausfall und trotzdem Bezug?

Ich hatte eben einen Stromausfall, wo auch das Discovergy Smartmeter nicht funktionierte. Das Gebäude wurde in dieser Zeit durch meine Notstromschaltung des Wechselrichter via Speicher / PV Energie versorgt.

Nach Spannungswiederkehr, zeigt mir nun das Discovergy Portal an, das ich in der Zeit des Netzausfall einen Strombezug gehabt haben soll, der in seiner Höhe nicht ganz trivial ist. OK, der Stromausfall war hier nur ~ 40 Minuten - aber wird selbst bei einem mehrstündigen Stromausfall der gemittelte Bezugswert der letzten XY Tage/Woche/Monate, als realer Bezug angenommen?

Der Discovergy Zeitraum passt exakt zu der Zeit, wo mein Wechselrichter und der Batteriespeicher / PV mit 53Hz die Hausversorgung aufrecht erhalten haben.

Wie läßt sich so etwas erklären? D.h. man bezahlt auch dann, wenn gar kein Strom geliefert wurde?

nein, du bezahlst nur die kWh, und die sind ein 1:1 Abbild vom Zählerstand am Zähler. Die 3-Phasen-Ansicht ist nur für dich, aber nicht abrechnungsrelevant.
Als der Strom ausgefallen ist konnte der Zähler halt einfach nichts mehr übertragen und damit den aktuellen Wert im Portal auch nicht auf 0 setzen. Discovergy schreibt halt die Werte zwischen 2 Messungen einfach linear fort, der Zählerstand hat sich aber zwischen den beiden Punkten in Wirklichkeit überhaupt nicht geändert.

Aus Interesse: wieso 53 Hz? Da sollte doch die PV komplett abschalten, so das alles an Strom aus den Akkus kommen muß. Das ist ja die Situation als ob der Netzbetreiber die Versorgung mit einem Notstromaggregat aufrecht erhält, da wird ja extra außerhalb der Grenzen der WR gefahren damit die das Not-Netz nicht instabil machen.

Es ist ganz einfach, es ist ein Hybrid WR, der im Falle vom Netzausfall selber zum Notstromaggreagat wird. So lange PV Leistung verfügbar ist wird diese ins Hausnetzt eingespeist, bzw. wenn keine Sonne da ist, aus dem Speicher zurück gewandelt und das dann ins Hausnetzt eingespeist.

In diesem Fall bin ich also über den Hybrid WR mein eigenes Notstrom Aggregat. Natürlich sitzt da noch eine fette Umschaltbox davor, das ich nicht die 53 Hz bei Netzwiederkehr in öffentliche Netz Einspeise.

Das steuert aber alles der Wechselrichter (Fronius GEN24).

Die Erklärung mit der Flatline macht Sinn, aber warum schreibt er sie dann nicht auf dem Nivaue von vor dem Stromausfall weiter (=Einspeisung) sondern springt auf scheinbar beliebige Werte auf der Bezugsebene?

je nachdem wie der Ausfall ablief bist du auch kurz auf Bezug gewesen, weil dein WR die Einspeisung unterbrochen hat bevor das Netz komplett weggefallen ist.

Wenn er versuchen würde mit 53Hz ins Netz einzuspeisen würde er eh den kürzeren ziehen, egal ob das Netz schon wieder „von aussen“ versorgt wird… entweder er geht auf Überlast weil er den ganzen Straßenzug versorgen will, oder weil er Armdrücken gegen große Kraftwerke probiert :wink: Aber der Grund für die 53Hz erschließt sich mir immer noch nicht wirklich.

Hier die Antwort von Fronius in seiner Geräte Beschreibung nach dem WARUM bzgl. der 53 Hz.

Fronius hat die 53 Hz gewählt, damit sich keine anderen Wechselrichter auf diese ‚irreguläre Netzfrequenz‘ syncronisieren.

Genau. Wie mir scheint, ist Fronius exklusiv mit dieser schicken Notstromfunktion unterwegs. Im übrigen vergehen vom Netzausfall bis zur Aktivierung des Inselnetzes fast 60 Sekunden, in denen es wirklich dunkel bleibt. Und die Schaltbox ist nicht fett, sondern kompakt und funktional. Schaltplan bei Fronius ist verfügbar. Damit kann das jede Elektrofachkraft nachbauen.
Mit einem ordentlichen vierpoligen Schalter hinter dem Zählerschrank lässt sich so ein Netzausfall jederzeit simulieren und der Inselbetrieb damit testen. In Relation zu den Gesamtkosten eines von mir betreuten PV-Projekts war dieser Schalter sehr preiswert.