Zukunft von PV-Kunden

Hallo,

es ist hier ja an verschiedenen Stellen von der Insolvenz und der Umstrukturierung des Geschäftsmodells seitens Discovergy zu lesen gewesen. Ein Outcome hiervon ist ja u.a., dass Privatkunden in Zukunft keine Zähler mehr von euch erhalten werden.

Kannst du - @PabloSantiagoDGY - dich diesbezüglich mal zu PV-Anlagen-Besitzern äußern; hier nimmt man ja quasi eine Zwischenrolle ein. Auf der einen Seite bleibt der Strombezug privat, auf der anderen Seite entspricht die Einspeisung einer gewerblichen/unternehmerischen Tätigkeit. Ein „echtes Gewerbe“ werden allerdings aufgrund des geringen Umfangs die wenigsten angemeldet haben…

Zudem läge hier in vielen Fällen (> 7kWp) ja eigentlich auch ein Pflicht-Einbaufall vor, wenn nicht der Roll-Out wieder gestoppt worden wäre und/oder man über die fehlende Zertifizierung in Einspeise-Richtung diskutieren würde.

Kurzum: Zählen die „Prosumer“ bei euch als Privatkunden und gehören dementsprechend nicht mehr zum erwünschten Kundenkreis, oder sind diese als „Prosumer“ weiterhin von Interesse?

Viele Grüße und vielen Dank im Voraus
bbmz

ich denke mal, die Formulierung „gewerblich“ ist schlecht gewählt. Das Problem bei den Privatkunden ist ja nicht der fehlende Gewerbeschein, sondern das Discovergy für einen einzelnen (oder mal zwei) Zähler dann die Kosten für die Anfahrt und den Techniker hat, ggf. sogar mehrfach wenn es Probleme gibt. Wahrscheinlich wird man sich also auf größere Installationen konzentrieren, die man dann auch leichter gesammelt bearbeiten kann, oder bei denen die Vergütung für die Installation / Serviceeinsätze anders abgerechnet werden kann.
Wäre zwar schön wenns anders wäre, nachdem ich demnächst auch noch einen weiteren Zähler brauche und ein angemeldetes Gewerbe auch vorhanden ist, aber so wie ich das sehe brauch ich da gar nicht anfragen.

Hallo @bbmz,

zunächst einmal vielen herzlichen Dank für Ihr Interesse an unseren Produkten. Leider gelten Kleinanlagenbetreiber, aber auch Großanlagenbetreiber oder Unternehmen mit lediglich einem oder zwei Zählpunkten, in der neuen Etappe als Privatkunden und können nicht bedient werden. Wie @gnamp richtig vermutet hat, geht es vorrangig um das Volumen, und nicht um das Vorweisen einer gewerblichen Tätigkeit. Ich hoffe, dass es in Zukunft anders sein wird, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Viele Grüße
Pablo Santiago, Discovergy GmbH

Hallo :slight_smile:

falls die Vorschläge vom Wirtschaftsministerium umgesetzt werden sollten (siehe GNDWE) dann könnten ja Zähler per Post verschickt werden und eine Installation seitens Discovergy wäre gar nicht mehr nötig oder sehe ich das falsch?

Das siehst falsch.

Es geht um die iMSys, die können dann normal verschickt werden und nicht mehr mit der sicheren Transportbox.

Für den tausch des Zählers brauchts weiterhin einen Elektriker…

So einfach und schnell wie es unsere dummen (Entschuldigung, das ist so) Politiker fordern/wollen geht’s nicht.

Angefangen von der Realisierung der Datenanbindung über uralte Zählertafeln in der Stadt/Land usw.

Vom Material- und Fachkräftemangel, den es immer noch gibt, ganz zu schweigen.

Es würde wahrscheinlich schon funktionieren wenn in den Ministerien Fachleute arbeiten würden anstatt Berufsbeamte und nicht immer alles totreguliert würde …

Vielen Dank für die Rückmeldungen und Kommentare und insbesondere an @PabloSantiagoDGY für das „offizielle Statement“ - jetzt weiß man, wo man ist.

Vermutet hatte ich - wie vermutlich jeder hier - auch, dass es euch um die „Zählerdichte“ geht, auf der anderen Seite gibt es aber weiterhin Mitteilungen, dass ihr als Sub-Unternehmer / Dienstleister - wie z.B. früher mit enpal oder aWATTar - weiterhin auch Einzelzähler setzen und betreuen wollt. Das widersprach dieser Vermutung ein bisschen.

@Pedro und @Rendhark: In wie weit in der Politik nun Fachleute sitzen müssen, oder es nicht reicht, wenn Fachleute in der beratenden / ausarbeitenden Position sitzen, ist eine andere Frage. Ich muss gestehen, dass ich vom neuen (bereits vom Kabinett gebilligten) Entwurf zum SM-Rollout durchaus angetan bin. Auch der neue Entwurf in Richtung §14a EnWG hätte schlimmer aussehen können. Discovergy mag beides anders sehen …
Die große Frage ist allerdings, in wie weit dieser Entwurf auch tatsächlich kommen wird (und wann). Immerhin muss der noch durch Bundestag & Bundesrat (und seitens der Energiewirtschaft samt Netz- bzw. Messstellenbetreibern gibt es wohl erheblichen Widerstand). Angesichts deren Lobby ist also mehr als fraglich, ob das tatsächlich kommt. Man merkt vielleicht, dass ich noch nicht daran glaube.

Die letzte Frage ist dann zudem - selbst mit gültigem neuen Gesetz - wie man den gMSB vom Einbau überzeugt. Die gesetzliche Verpflichtung (samt 4 Monats-Frist) wäre das eine, die dann (bei Nichterfüllung) folgende Klage das andere. Auch das wird im Zweifelsfalle ein beschwerlicher (und langer) Weg werden, den man vermutlich bestreiten muss. Zumindest ein gMSB hat mir gegenüber erstaunlich offen kommuniziert, dass man die Erzeuger als letztes - also frühestens am 31.12.2031 - anschließen wird. Diese Kunden wären ja auch die Einzigen, die davon wirklich einen Vorteil hätten …
Und dann gibt es da ja auch noch einige Zusatzfallstricke, die ich auch mit dem neuen Gesetz immer noch nicht so richtig geregelt sehe. Wie das mit kundenseitigem Internet, Wahlfreiheit in Sachen Mobilfunk vs. LAN, Zumutbarkeit (und Kostenübernahme) von Antennenanlagen, etc. aussieht ist m.E. auch mit dem neuen Entwurf nicht weiter geklärt und strittiger denn je, da der (neue) Tenor ist, dass die VNBs und nicht die Nutzer die Hauptlast tragen sollen.

Lassen wir uns überraschen, was die Zukunft bringen wird …

P.S.: Wie sieht es denn nun eigentlich mit den iMSys bei Discovergy aus? Mein Stand war eigentlich, dass Discovergy diese inzwischen (neben den alten Meteoriten) durchaus verbaut. Magst du da noch zur Aufklärung beitragen @PabloSantiagoDGY ?

Wenns über den Anbieter wie aWattar etc. läuft, denke ich werden auch Privatkunden noch DGY Zähler bekommen.
iMSys werden z.Z. bei Sonnen-Kunden verbaut…oder für aWattar…

Guten Morgen, @bbmz.
Im Rahmen bestimmter Projekte mit Geschäftspartner setzen wir das zertifizierte Gateway von Dr. Neuhaus ein, zu dem im Laufe der ersten Jahreshälfte weitere Gateways anderer Hersteller wie Theben oder PPC dazukommen sollten. Das Discovergy Gateway – kein iMSys im engeren Sinne mangels Zertifizierung – wird weiterhin eine wichtige Rolle in Mieterstrom-Projekten oder als Submetering-Einheit einnehmen.

Viele Grüße
Pablo Santiago, Discovergy GmbH

OK. Zusammengefasst: wenn ich als „Kleinkunde“ ein Smartmeter von euch haben will, dann muss ich dafür einen Voltego-Vertrag abschließen, denn da ist es dabei. Und das geht weiterhin.

Könnt ihr das Ding dann liefern, damit es der Elektriker meines Vertrauens anschließt? wäre ja vom Handling her um Einiges einfacher als wenn ihr jemanden vorbeischickt. Und der El ist spätestens zur Installation der Solaranlage eh vor Ort …

Wird in der Regel nicht gemacht.
Das Handling der Smartmeter ist nicht so einfach, wie es scheint.
Vor allem wenn es ein iMSys sein soll/wird.
Da muss auch eine Doku gemacht werden mit Bildern etc., da schauts bei anderen Installateuren gelegentlich finster aus.
Oder das Gateway wird verkehrt herum angeschlossen oder der Zähler usw.

Viele Grüße

Naja. Wo an einem Zähler der Strom rein und raus geht, sollte der Elektriker eigentlich wissen.

Dann noch das Ethernetkabel einstecken, gucken dass die Lämpchen schön grün sind, und fertig.

Ja, dokumentieren (und plombieren!) muss man das Ganze, aber das ist beim Anschluss eines stinknormal-Zählers ja auch nicht anders, schließlich will der Netzbetreiber sehen dass da nicht einfach drei Drahtbrücken drinstecken. Und wenn das Ding gleich nach dem Einschalten negative Leistungen meldet, dann muss der Gateway halt rot blinken statt grün – das Problem lässt sich lösen.

Ist leider nicht so.
Voltego z.B. will iMSys verbaut haben, da ist nichts mit ETH einstecken.
Auch die ETH werden gelegentlich in die falsche Buchse gesteckt.
…und das Gateway weiß nicht, welche Richtung der Strom hat.
Nachdem 2 R Zähler verbaut werden, wird einfach gezählt.

Hallo zusammen,

ich habe gerade dieses Forum entdeckt, da ich mit einer neuen 171 kWp Anlage derzeit sehr hohe Gebühren an E.ON zahlen darf in Form von Grundgebühren und Messstellenbetrieb (RLM) und deshalb nach möglichen Alternativen schaue. In einem anderen Forum habe ich gelesen, dass Discovergy eine Alternative sein könnte, muss nun aber gerade lesen, dass diese wohl dann doch nicht mehr besteht, oder?
Wenn dem so ist, welche Alternativen bleiben denn überhaupt noch?

Schau mal bei ENOMETRIK, wenn es um reinen Messstellenbetrieb geht, vorbei. Ich denke die sind für dich geeigneter bei der Größe der Anlage. Ggf. wäre auch ein genereller Wechsel zu ECOSwitch als Abrechner eine Option.

Auf der Arbeit haben wir eine 220 kwp Anlage, mit den beiden genannten Anbietern. Läuft soweit ganz gut.

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Danke. Das schaue ich mir mal an!

Voltego kommt mit meinem „alten“ alles-Andere-als-RLM-Smartmeter problemlos klar.

@MatthiasU - Die Frage ist vielleicht weniger, ob Voltego damit „klar kommt“ bzw. das IMSys braucht, oder ob Voltego das iMSys nicht nur „gern hätte“ bzw. „möchte“.
So wie ich das sehe, ist das iMSys keine (technische) Notwendigkeit sondern eine (rechtliche) Forderung, um dich nicht via SLP bilanzieren zu müssen. Letzteres ist ein Geschäftsrisiko für Voltego - s.a. die Beiträge zu aWATTar und deren Abkehr von Discovergy.

@Pedro - „ […] da ist nichts mit ETH einstecken […] “
Heißt das, dass die iMSys nicht mit LAN-SMGW angeboten werden können? Ich war bisher davon ausgegangen, dass alternativ zum GSM/LTE auch eine LAN-Version zum Einsatz kommen kann.

Geben tuts die schon auch in LAN… das ist aber nur der äußerste Fall… momentan ist es so, das LAN-GW hat eine feste IP, wenn sich deine globale IP im Router ändert, kannst das GW wegwerfen, muss ein Neues verbaut werden.
Beim LTE ist das etwas anders, wenns läuft…
Wann andere GW kommen kann ich nicht sagen.

@Pedro - Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung (auch wenn mir deine Erklärung nur bedingt einleuchtet).

Das SMGW kriegt doch eigentlich gar keine externe/globale IP zugewiesen, sondern nur eine interne IP vom Router (statisch oder via DHCP). Externer Verkehr wird doch komplett vom Router „übersetzt“ bzw. „umgelabelt“.

Wenn der Wechsel der globalen/externen IP - Stichwort „Zwangstrennung“ - Probleme verursacht, liegt das doch eher an der Server-Seite (, die das SMGW nicht mehr erreicht - typischer DynDNS-UseCase). Spontan sehe ich den Fehler nicht am SMGW und frage mich, wie ein neues GW da Abhilfe schaffen soll.

Letztlich nehme ich aber zur Kenntnis, dass hinsichtlich LAN-Anbindung wohl offensichtlich (noch) Probleme bestehen. Interessant wird es dann wohl werden, wenn es auf dem Grundstück keinen Mobilfunk-Empfang gibt…